"Sayyida Salme, geborene Prinzessin von Oman und Sansibar, aufgewachsen im Islam, später christlich getauft und als Emily Ruete verheiratet, ist vielen schon bekannt. Ihre Memoiren sind nicht nur historisch wichtig zum Verständnis der Bedeutung Omans und Sansibars im neunzehnten Jahrhundert, sondern sie enthalten auch Perspektiven und Einsichten, die uns heute noch ansprechen.
Als erste Araberin, die ein Buch veröffentlicht hat, gab sie uns eine Lektüre die noch heute informiert und fasziniert - über Verhältnisse im Harem und auf Sansibar, unter anderem über Schule, Essen, Sitten, Frauenrechte, Sklaverei, Kolonialpolitik, politische Machenschaften im Sultanat und vieles mehr. Als aussergewöhnliche Frau, die ihrer Liebe folgend sich schliesslich sozusagen im Selbstexil befand, bereichert sie unser Verständnis durch ihre einmalige Ost-West Optik.
Ihr Buch wurde 1886 in Deutschland mit Begeisterung aufgenommen und 1888 bereits ins Englische übersetzt, dann 1907 nochmal von Lionel Strachey ins Englische übersetzt und 1993 noch ein drittes Mal von Professor Emeri van Donzel, als Teil der Brill "Arab History and Civilization“ Series. War es nun denn wirklich notwendig, noch eine weitere englische Übersetzung der Memoiren zu schaffen? Die Antwort ist offenbar "ja," wie wir hören werden“.
Eine „moderne" deutsche Ausgabe der Memoiren hat Professorin Dr. Annegret Nippa 1989 unter dem Titel: Leben im Sultanspalast: Memoiren aus dem 19. Jahrhundert: Emily Ruete geb. Prinzessin von Oman u. Sansibar herausgegeben.